Kritik


"Uns lächelt die freundliche Natur, der Garten singt ein Lied"

Ein Freiluftprogramm

 

Der Rokoko Abend wurde zu einem wahren Fest der Sinne ... Das Schloß in seinem neuen Glanz wartete förmlich darauf, stilgerecht belebt zu werden: An den Statuen und Balustraden hefteten nun die weisen Gedanken, die sich Menschen aus der Zeit über Gärten gemacht haben; auf den Treppen und in den Gängen konnten sich Akteure und Gäste gleichermaßen ergehen; in den Nischen wurde Erfrischendes und Stärkendes gereicht; in den Hallen zelebrierten Tänzer und Tänzerinnen gekonnt ihre Anglaisen, französischen Contretänze und ihre Menuette ... Das Publikum sollte selbst sein Programm entdecken und zusammenstellen: hier einem Dichterwort von Goethe, Jean Paul oder Michael Reinhold Lenz lauschen, stilgerecht rezitiert von einer Person im Rokoko-Gewand; dort miterleben, wie Anglomania verzückt ihre Feder übers Papier gleiten ließ, um ihrer Großmama erfreut zu berichten, daß die Krautbeete jetzt endlich erfolgreich in einen englischen Garten verwandelt werden konnten, in eine "Insel, wo man alles findet, was man nicht darauf suchet, und von dem, was man suchet, nichts findet". Es war auch möglich, einfach dem Eremiten in seine efeuumwachsene Klause zu folgen und mit ihm zu schweigen ...

(Schwäbische Zeitung, 24. Juli 1997)




Wohl alle empfanden die glückliche Harmonie zwischen den Räumen und dem Schauspiel, und vielleicht fragten sie sich auch, ob der Fürstbischof damals auch solch ein Tänzchen gewagt haben mochte ... Es war ein außergewöhnlicher Abend. Die Historisch-Tänzer wissen, was sie ihrem anspruchsvollen Hobby schuldig sind: Authentizität und Atmosphäre. Beides konnten sie dem Publikum vermitteln.

(Südkurier, 17. Juli 1999)



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